Antike, Jazz & Monster

Das Ensemble "The Odysseus Project" um den Bremer Pianisten Felix Elsner wühlt sich in einem Konzertabend durch
die Sagenwelt der griechischen Antike, durch die sieben Meere und ganz nebenbei auch noch durch jegliche Nuancen
des Jazz. Improvisation als Kampf gegen Götter, Ungeheuer und Urgewalten, als Survival of the Fittest, als ewiges
Scheitern und Stranden nach Schiffbruch und Sturm und trotzdem irgendwann als listenreicher Held nach Hause zurückkehren,
wo auch immer das sein mag - wer so etwas erleben möchte, sollte ein Konzert dieses Quartetts nicht verpassen.

Homer schrieb seine Odyssee in 24 Gesängen, James Joyce  seinen Ulysses in 16 Eposiden, Claudio Monteverdi seine Oper
in drei Akten. "The Odysseus-Project" braucht dafür maximal 90 Minuten, in denen viel Platz für Innovation, Groove
und große Gefühle ist und ganz besonders für energiegeladene und interaktive Improvisationskunst.
Trojaner, Sirenen, Kalypso, Polyphem und weitere Highlights sind natürlich inbegriffen.

Wie klingt das? Wenn krampfhaft nach einem Vergleich gesucht werden möchte: Das klingt in etwa so wie eine Mischung aus
Keith Jarrett's
American und European Quartet mit ein bißchen John Zorn und Ornette Coleman (na, das sagt jetzt mal echt
was aus ... am besten die Livemitschnitte anhören/-sehen und sich selbst eine Schublade suchen). "The Odysseus Project"
improvisiert nicht über komponierte Stücke: Wir holen vom Publikum Abend für Abend neue Vorgaben in Form von Titeln, die
etwas mit der Odyssee zu tun haben, und dann geht's los mit dem Navigieren in unbekannten Gewässern und dem Warten auf günstige
Winde, um im Odysseus-Bild zu bleiben. Als interaktives Vorhaben konzipiert wird zusammen mit dem Publikum Musik aus dem
Nichts erschaffen, ohne in ein schnödes Wunschkonzert abzudriften. Es lässt sich also eine Nähe zum Improvisationstheater
kaum leugnen: Im übertragenen
Sinn besteht ein Konzert im ersten Set aus Games und im zweiten Set aus einem Harold,
falls das jetzt jemandem weiterhelfen sollte. Freejazz? Irgendwie schon und irgendwie auch nicht: Große und kleine Terz
darf ruhig, muss aber nicht.


The Odysseus Project - ein beachtenswertes Stück interaktive Jazzgeschichte
 



hier geht es zum Livemitschnitt (Radio Bremen) und zu den Videos vom Jazzfestival Bremen 2014
CD "Polyphemsirenenseidonkalypsotrojaner" ist noch nicht, wird aber bald




Die vier Gefährten des Odysseus, die bei Homer nicht erwähnt werden ...




Eckhard Petri - alto sax


Bisherige Heuer: Preisträger der deutschen Phonoakademie (1982), Lew Soloff, Ack van Royen, Uli Beckerhoff, Anatoly Vapirov, Cool Position and strings, Bobby Burgess, Bob Lanese, Conte Candoli, solistische Tätigkeit im Bereich Bildender Kunst (Ausstellungen) und Literatur (HoMead, Stephan Balkenhol/Kazuko Shiraishi, u.a.)
, etc.





Felix Elsner - piano


Bisherige Heuer: Folkwang-Preisträger, Preisträger der Dr.-Zippel-Stiftung, Rundfunk und TV (arte, br, wdr, ndr, hr, MDR, etc.), Deutscher Musikrat, Bremer Shakespeare Company, Podium Junger Musiker, Ack van Royen, Uli Beckerhoff, etc., diverse internationale Festivals, Dozent an den Musikhochschulen in Köln, Mannheim und Bremen.








David Jehn - bass


Bisherige Heuer: Alex Gunias Groove Cut, Barry Ryan, "Terre des Hommes Preis" für Musik zu "Assars Abenteuer", Preis der deutschen Schallplattenkritik für "Was macht die Maus im Sommer", Dave Goodman, Maria de Fatima, Marialy Pacheo, The Kinfgish, Uli Beckerhoff Group, etc.








Wolfgang Ekholt - drums

Bisherige Heuer: Kenny Wheeler, Richie Beirach, John Abercrombie, Joachim Kühn, Toto Blanke, Jasper van't Hof, Zbiniew Seifert, Uli Beckerhoff, Lee Konitz, Herb Geller, Bob Degen, "Das Böse Ding", etc.